Grußwort des Bezirksamtsleiters Thomas Ritzenhoff

Liebe Kunstbegeisterte,

 

der Blick auf das Meer wird von vielen Menschen als sehr beruhigend empfunden. Mal ungestüm mit hohen Wogen, mal ruhig und nur sanfte Wellen schlagend – das Meer zeichnet sich durch eine faszinierende Gegensätzlichkeit aus. Zugleich ist auch der Himmel von einer immensen Diversität geprägt. So erscheint er manchmal bedrohlich, mit dunklen Wolken und gedämpften Licht. Demgegenüber wirkt er oftmals aber auch friedlich, mit strahlendem Sonnenschein und einem sich augenscheinlich bis in die Endlosigkeit erstreckenden blauen Himmelszelt.


Der Ort, an dem diese so gegensätzlichen Phänomene in Berührung kommen, ist der Horizont. Er ist der Punkt, an dem Himmel und Meer ineinander übergehen, an dem die so unterschiedlich anmutenden Welten sich verbinden und dem Betrachtenden das Gefühl geben, Teil beider Seiten zu sein. Am Horizont verschwimmt die Grenze zwischen Himmel und Erde, häufig untermalt durch intensiven Farben. Die Natur verleiht ihm eine atemberaubende Magie, die viele Menschen in den Bann zieht.

 

Es ist ebenjene Magie, die sich auch in den Gemälden der Künstlerinnen Marianne Grote und Marianne Marbach widerspiegelt. Durch den Einsatz verschiedener Materialien, Werkzeuge und Farben verleihen sie der Grenze, an der die unterschiedlichen Welten einander berühren, besonderen Ausdruck. Beobachterinnen und Beobachter werden eingeladen, sich auf eine abenteuerliche Reise zum Horizont zu begeben und herauszufinden, wie nah und fern zugleich diese Welten erscheinen können. Die von Intensität geprägten Werke drücken Ruhe und Unruhe aus, regen zum Nachdenken an, aber gestatten auch einen Moment der Entspannung. Es sind vor allem die Natur und die norddeutsche Küstenlandschaft, die als Inspiration für die Künstlerinnen dienen. Sie gewähren den Betrachtenden einen Einblick in ihre persönlichen Empfindungen und Eindrücke und erlauben es ihnen, in eine Welt einzutauchen, die  der unseren entspricht und zugleich etwas völlig Neues und Unbekanntes darstellt.

 

Schon Johann Wolfgang von Goethe sagte einmal:

„Natur und Kunst, sie sind nicht mehr zu trennen.“

 

Daher ist es nicht überraschend, dass die Künstlerinnen mit ihren Gemälden ihren Gefühlen und Impressionen, die sie bei der Betrachtung des Horizonts und der Natur verspüren, Ausdruck verleihen und die Betrachtenden einladen, an diesen Empfinden teilzuhaben.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Bewundern der Ausstellung – sowohl vor Ort, bei uns im Bezirksamt, als auch digital!

 

Ihr

Thomas Ritzenhoff, Bezirksamtsleiter